Selten geht man nur deswegen irgendwo hin, weil man etwas Bestimmtes notwendig braucht. Okay, einen fünfer Holzbohrer vielleicht. Aber selbst in solch existenzialistischer Extremsituation schaut Mann noch den neuen Akkuschrauber an. Derweil die Frau die Gartenabteilung ...
Freizeitbeschäftigung Shopping
Mit rund 30 % Zustimmung zum Shoppen als beliebteste Freizeitbeschäftigung* rangiert es noch vor dem Besuch von Fitness-Studios (12 %) knapp unter "etwas mit den Kindern unternehmen" (31 %). Doch längst nicht alle Erhebungen weisen Shopping bekennend als Freizeitbeschäftigung aus: Die Unschärfe zwischen Versorgen und Vergnügen bereitet der Statistik Definitionsprobleme. So dürfte die Dunkelziffer der Vergnügungsbummler (blickt man z. B. vergleichsweise nach England) deutlich größer sein: Shoppen inkl. seiner Orientierungs- und Unterhaltungselemente ist eine bequeme Zeitnutzungs-Alternative zu den aktiv gestaltenden, sprich herausfordernden Beschäftigungen wie z. B. Kochen (64 %).
*) Quelle: Statista 2015, Beliebteste Freizeitbeschäftigungen,
Aktivitäten und Sportarten (mind. mtl Ausübung) in Deutschland im Jahr 2014
Vollständige Statistik:
Statista 2016 | Beliebteste Freizeitbeschäftigungen, Aktivitäten und Sportarten 2014 - 2016
SHOPPING ALS FREIZEIT-PFAD
Das Bummeln entlang der Schaufenster und durch die Geschäfte wird also zum Flanieren auf einem Erlebnispfad. Nicht, weil den Kunden dort etwas verkauft werden soll (niemand zwingt sie dazu), sondern weil sie dort etwas entdecken und - als Belohnung - auch kaufen wollen. Der Thrill über die Vielfalt der Verfügbarkeiten und Möglichkeiten ist das Erlebnis - der Kauf die finale Erlösung der angeregten Bedürfnisspannung. Dramaturgisch voraussagbar gesetzte Breaks wie Kaffeepausen, Brezeln oder Eis feiern entweder die erlegte Beute oder kompensieren oral den oft über Stunden induzierten Wunsch danach.
SHOPDESIGN: VERKAUFEN MUSS GLÜCKLICH MACHEN
Führt man sich diese Bilder vor Augen, wird schnell klar, was dies für die Ladengestaltung bedeutet: Sie formt das funktionale und emotionale Umfeld, in dem aktuell alle psychologischen Prozesse laufen: zwischen Kunde und Ambiente, Kunde und Ware, Kunde und Begleiter, Kunde und Personal, und vor allem: zwischen Kunde und sich selbst.
Jedes Detail ist dabei wichtig. Der Zustand der Kühltheke (Geräusch, Glaskorrosion, usw.) ebenso wie der Raumgeruch. Das Licht. Der Bodenbelag. Die Farbharmonie. Kaum ein Kunde wird all diese Dinge analytisch bewerten können - dennoch wird er unvermeidlich werten. Jedes Detail fügt sich zu seinem Gesamteindruck. Der sogenannte "Ladenbau" hat also gegenüber einem Auftraggeber eine weit höhere Verantwortung: Er baut keinen Laden, sondern den Erfolg aller: des Käufers und Verkäufers. Sehr gerne helfen wir Ihnen dabei.