1 | Am Ende starrer Regeln
Die starren CD-Manuals, in denen jede Regung eines Unternehmens millimetergenau in "kreativitätstötende" Geometrien hineinvermaßt werden,
sind überholt: Die Beweglichkeit von Unternehmen im Markt ist so hoch, dass die CD-Systeme offener sein müssen für eingebaute Selbstveränderung,
für kreatives "floating" in oszillierenden Umfeldern, die eine ständige Revision und Neuerfindung der eigenen Identität fordern.
CD 4.0 befindet sich also im Fluid-Design - in dessen Regeln eingeschlossen ist die Regel zum Bruch mit ihnen (Transformation).
2 | Am Ende externer Produktionshoheiten
Die Hardware ist schon vorhanden, die Software schnell installiert, und das eigene Personal bereits bezahlt.
Nimmt man Trend 1 dazu: Warum dann noch Externe mit der Herstellung von Anzeigen, Broschüren, Webseiten, Videos, usw. beauftragen?
Grundgedanke: "Was wir selber können, können wir auch schnell und kostengünstig ändern".
Marktanpassendes "Floating" kann also auch bedeuten: Festlegung erst kurz vor Deadline.
Die Folgen:
Laientauglichere Systeme ...
Wie auch immer man "Flexibilität" deutet:
Trend 1 und 2 stellen CD-Entwicklungen vor veränderte Herausforderungen:
Die grafischen Systeme müssen technisch und visuell einfacher und damit laientauglicher sein -
ohne dabei jedoch an Prägnanz und Signifikanz eines starken Corporate Designs zu verlieren.
Wo diese Qualität einst auch durch die Professionalität von ausschließlich mit Design beschäftigten Externen erreicht wurde,
muss sie nun in den Gestaltungssystemen für eine zunehmend betriebsinterne Herstellung "eingebaut" sein.
Diese soll problemlos, schnell und kostengünstig durchführbar sein von der hauseigenen Grafik oder grafik-affinen
MitarbeiterInnen - nur selten überdurchschnittlich qualifiziert,
da sich diese Do It Yourself-Politik meist auf Kosten-, nicht auf Qualitätsoptimierung gründet.
... bei schrumpfendem Formenschatz
Erschwerend für dieses "Einbauen einer Anwendungsleichtigkeit" kommt hinzu, dass der hierfür geeignete (weil einfach zu
beherrschende) Formenschatz immer kleiner wird:
Die Grundformen (Geometrien, Proportionen, Farben, Schriften, usw.) sind weitgehend verbraucht und kaum mehr ohne spezielles Gestaltungstalent
unverwechselbar identitäts- und imageabbildend einsetzbar.
(> U.a. mit ein Grund für den Trend zu autogenerativen Designs aus dem Computer auf der Basis von Algorhythmen).
CD-Entwicklungen "4.0" sind also modulare Designsysteme mit integrierten Selbstveränderungsoptionen
bei gleichzeitig hoher Usability für (betriebsökonomisch ideal) sogar branchenfremde, jobrotierende Teilzeitkräfte.
Für die, die abseits des Download-Angebots von vorgefertigten Design-Templates und Standardvorlagen eine
eigene Identität und Unverwechselbarkeit im Markt suchen, ist das eine erhöht spannende Aufgabe.